Abschied aus meinem weichen Wochenbett
Nun ist mein kleiner Babyjunge schon neun Wochen alt und so langsam aber sicher muss ich mich leider aus meinem doch gerade erst so schön weich gewordenem Wochenbett verabschieden. Leider waren die ersten Wochen Wochenbett nicht ganz so schön weich und rosig, wie ich es mir gewünscht habe, sondern hin und wieder gezeichnet von Traurigkeit, aber das ist eine andere Geschichte, die ich zu einem für mich richtigen Zeitpunkt vielleicht auch noch mal erzählen werde ♥
Aber nun sind also 9 Wochen vorbei und es heißt “Auf Wiedersehen lieber Mutterschutz“, “Auf Wiedersehen liebe Elternzeit“ – ich bin wieder da und sage “Mama arbeitet nun wieder!” Wenn auch erst mal ganz, ganz langsam und vorsichtig.
Aber wie fühlt sich das eigentlich an?
An meinen Babyjungen
Es war so weich, warm und muckelig mit dir die letzten Wochen, so zauberhaft schön, dass ich eigntlich noch gar nicht heraus möchte aus unserer kuschelweichen Wunderwelt. Aber weißt du, da draußen da scheint gerade die Sonne und ruft nach uns. Die ganze große Welt möchte dich so gerne kennenlernen, und langsam, ganz langsam werden wir nun Schritt für Schritt in unseren Alltag hineinfinden, denn Mama arbeitet nun wieder!
Eigentlich möchte ich Tag und Nacht nur für Euch, meine Kinder, dasein, und es zerreißt mir fast das Herz, wenn ich daran denke, dass ich nun schon wieder arbeiten soll. Aber ich habe es mir gut überlegt und denke, dass es auf jeden Fall möglich ist eine gute Mutter zu sein, mich liebend um euch zu kümmern, und trotzdem noch einige Stunden am Tag in meinen/e Beruf(ung) zurückzufinden Es ist letztlich auch ein Teil in mir, der mich zu dem macht, was ich bin. Ich werde es ganz langsam angehen lassen, ich werde dich weiterhin mit viel Ruhe, stillen, wiegen, ansehen und lieben umsorgen. Ich werde meine Arbeit deinem Rythmus anpassen und nicht umgekehrt. Ich bin selbstständig und kann von zu Hause aus arbeiten, damit sind wir in der glücklichen Lage, dass wir es gemeinsam selbstbestimmen können. So kannst du immer bei mir sein und ich kann trotzdem arbeiten. Ich weiss noch nicht, wie es wohl werden wird und hoffe inständig, dass es alles gut klappen wird. Sicher bin ich mir da ehrlich gesagt noch nicht ;) Ich werde auf jeden Fall mit sehr viel Bedacht handeln, und sehr achtsam mit uns umgehen. Du hast es genau wie deine Schwester verdient, ganz viel Aufmerksamkeit von mir zu bekommen. Ich möchte dich mit all meinen Sinnen beobachten und dir immer genau das geben, was du gerade brauchst. Ich denke, es wird dich nicht stören, wenn dich die vertrauten Geräusche der Nähmaschinen, das Tippen von Buchstaben oder meine Stimme am Telefon im Schlaf begleiten. Ich habe dir ein Bettchen ins Atelier gestellt, so dass du immer in meiner Nähe sein kannst und mich mit deinen wachen, schönen Augen den ganzen Tag beobachten kannst. Vielleicht ist es dir auch hin und wieder einmal viel zu langweilig und du wirst weinen. An solchen Tagen werde ich dich in meine Arme schließen und mit dir gemeinsam die Welt erkunden gehen. Mein kleiner süsser Löwenjunge, ich freu mich auf die Zeit mit dir. Auch wenn ich immer mal wieder sehr viel zu tun haben werde, kannst du dir ganz sicher sein, dass du und Deine Schwester immer an erster Stelle stehen werdet – und erst dann die Arbeit kommt!
An alle Selbstständigen und Berufstätigen Mamas
Ich denke, es ist für uns alle eine unglaubliche Belastung und Zereißprobe, dass wir gerade in den jungen Babyjahren nicht so für unsere Kinder da sein können, wie wir es eigentlich gerne möchten. Es ist oft der hohe Anspruch an uns selbst, der uns da im Wege steht, denn wir wollen alle 100% für die Familie da sein, eine schöne ordentliche Wohnung haben und dann im besten Fall noch Vollzeit arbeiten. Was da leider allzu oft auf der Strecke bleibt, sind wir selbst. Wenn dann vielelicht noch ein Kind krank wird, bricht unser sorgsam aufgestelltes “Mama arbeitet und hat alles im Griff Kartenhaus” leider ganz schnell zusammen. Ich habe mich in den letzten Jahren echt versucht zu disziplinieren, damit nicht immer die ganze Welt zusammenbricht, wenn mal etwas außer Plan läuft. Dazu gehört z.B. dass die Fenster nicht immer super geputzt sein müssen und kleine Kinderabdrücke am Spiegel auch kein Weltuntergang sind. Alle die mir auf Insta folgen, denken sich nun wahrscheinlich, dass ich gut reden habe, denn bei uns ist ja immer tadellos aufgeräumt – ich kann euch beruhigen, dem ist nicht so! Das Kinderzimmer, das Atelier und auch der Waschraum sind wirklich oft nicht schön anzusehen, aber ich versuche tatsächlich, dass alle anderen Räume immer aufgeräumt und sauber sind – nur so kann ich wirklich entspannen, eine schöne Umgebung ist für mich total wichtig. Glücklicherweise wissen das alle meine Liebsten und so sind sie stetig bemüht, in diesen Räumen gar nicht erst so viel Unordnung zu veranstalten, sondern wir sorgen gemeinsam dafür, dass hier alles immer einigermaßen (nein, eigentlich ziemlich perfekt) aufgeräumt ist. Ich kann euch aus der Erfahrung der letzten Jahre sagen, dass es für uns Mütter unheimlich wichtig ist neben der ganzen Arbeit, der Kindererziehung, dem Haushalt und dem Frau sein, sich selbst nicht zu verlieren. Überlegt euch, was euch gut tut und nehmt euch die Auszeiten. Versucht einen Ausgleich zu finden, bei dem ihr abschaltet und bei euch seid. Damit meine ich nicht unbedingt Sport (auch wenn es mit Sicherheit ein super Ausgleich ist). Einfach mal einen Abend mit Freunden verbringen, und den Rechner einfach mal aus lassen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für alle Familienmitglieder einfacher zu verstehen ist, wenn es feste Zeiten gibt. Bei uns wird z.B. am Wochenende nicht gearbeitet, denn an den Tagen ist Familienzeit und so werden all die eMails, die in der Zeit kommen, erst am Montag beantwortet. Wochentags um 16:00 wenn meine Tochter von der Schule kommt, wird auch nicht mehr gearbeitet bis die Kinder im Bett sind. Und eigentlich auch dann nicht mehr, denn zu einem schönen Familienleben gehört auch eine gut funktionierende Partnerschaft – und auch die möchte gepflegt werden. Wenn ich allerdings vormittags am Rechner sitze oder im Atelier etwas mache, und Ferien sind, ist meiner Tochter völlig klar, dass sie mich in der Zeit in Ruhe arbeiten lässt. Der Nachmittag gehört dann wieder nur uns und wir machen etwas schönes zusammen. Ich bin natürlich in einer sehr glücklichen Lage, denn mit meinem sehr verständigem, großen Mädchen ist es alles recht einfach. Mt dem Baby in unsere Familie sicherlich müssen wir sicherlich mal wieder einige Dinge umstellen und schauen, wie es so funktioniert. Aber alles in allem muss ich sagen, sind die festen Strukturen im Bezug auf arbeiten und Familie eine ganz wunderbare Sache. Mit meinem kleinen Söhnchen werden die sich nun ändern und er besimmt in der Zeit von 8:00 bis 16:00 wie viel ich arbeiten kann. Aber ich denke, es wird alles super!
Versucht einfach, genau wie ich, euren neuen Tagesablauf zu finden. Einen Tagesablauf, der zu Euch und euren Kinder passt. Strukturiert euer Arbeitspensum so, dass es auch mit Kleinkind zu schaffen ist und vor allem und das ist am allerwichtigesten,
FINDE DEINEN RYTHMUS UND BLEIBE ENTSPANNT! DENN WENN ALLES IN EINEM GUTEN FLUSS IST WIRD AM ENDE DES TAGES ALLES GUT
Ihr Lieben hier nun also ein kleiner Einblick in mein Gefühlsleben. Ich werde in den nächsten Tagen versuchen alles bis Mitte September fertig zu bekommen, damit mein Neuer Shop mit dem neuen Konzept und den wundervollen neuen Sachen wunderschön wird und euch mit Freude erfüllt.
Alles alles liebe Eure,
Rebecca
*Ihr könnt sooooo gespannt sein♥
Ja liebe Rebecca es ist alles wahr was Du schreibst.
Das Leben ist schön und manchmal etwas anstrengend mit Kindern, Haushalt und Job. Wenn die Nächte auch noch kurz sind und man seine Energiequelle – Schlaf – verliert ists hart….Aber man braucht einen Menschen, der einem Kraft gibt wenns nicht mehr geht, der einem Stärke vermittelt, dann kann man immer wieder aufstehen und sich sagen, dass es gerade eben nur die Familie gibt und alles andere muss warten. Die Zeiten von Beachclub und Kino kommen auch wieder wir sind schliesslich noch keine 55. Aber ich kann momentan zum Beispiel nicht mal ins Kino weil ich dann erst so spät ins Bett komme und merke einfach meine Grenzen und verschiebe es erstmal. Ich kann damit leben. Die Bindung zu den Kindern ist wie eine Mauer. Wenn sie erstmal aufgebaut ist und die Kinder stark sind, kann die Mutti sich mit einem dicken Cappucino in die Hollywoodschaukel setzen und die ganze Nacht nicht mehr aufstehen und träumen…. Aber bis es soweit ist sollte man sich selber auch ab und an verwöhnen und wenns nur das Eincremen mit der Weleda Mandelmilch am Abend ist…..
Ich will meinen Kindern nie sagen müssen, für Euch habe ich auf alles verzichtet, das habe ich ich oft von meinen Eltern gehört.
Ich lebe auch noch aber die Kinder bleiben mein Wichtigstes. Danke dass Du Deine Gedanken mit uns teilst. Umarmung aus Frankfurt. Romy
Wir freuen uns dass Du wieder arbeitest!!!!
Wundervolle wahre Worte die mich zu Tränen rühren meine Liebe Rebbeca, ich umarme dich fest und wünsche eine tollen Neustart ins Arbeitsleben !
Hallo Rebecca!
Das hast Du sooo schön geschrieben. Ich werde Ende November auch noch mal Mama und meine Große wird dann 7 Jahre alt. Sie freut sich riesig über ihre Schwester und ich versuche sie jetzt auch schon darüber zu informieren, dass es auch mal nicht so schöne Momente geben wird durch Schlafmangel etc. Der Rhythmus muss neu gefunden werden. Ich bin in der glücklichen Position Angestellte zu sein, 1,5 Jahre Elternzeit habe ich eingeplant. Für mich ist es wichtig, allen in der Familie und mir selber gerecht zu werden. Da mein Mann selbstständig ist, ist es wichtig, dass ich einen festen Rhythmus für die Kinder arrangieren kann.
Ich weiss, dass Du das alles gut hinbekommen wirst, wenn Du den Rhythmus den Kindern anpasst – sie sind nur einmal klein. Deine Kunden, mir inkl., werden auf Deine tollen Sachen gespannt sein und auch warten, da doch die meisten von uns die Situation kennen, dass immer etwas dazwischen kommen kann.
Ich freue mich riesig auf Deine Sachen, vor allem auf die Mocs. Tolle Ideen.. Und wie Du sie umsetzt!
Mach’ weiter so… Aber immer mit Bedacht!
Liebe Grüße von Meike
Liebe Rebecca
Wieder einmal einen wunderschöner Text von dir!
Du thematisierst unser Mama-leben so treffend und so wunderbar einfühlsam mit so viel Ruhe. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du diese/deine Ruhe bewahren kannst.
Herzlich Tanya
P.s sitze oft mit meinem Jüngsten im Tragetuch am Rücken an der Nähmaschine oder er spielt daneben mut seinem Bruder und den Knöpfen.
ich bin gespannt!!!
liebst lena
Willkommen “zurück” <3
Liebe Rebecca,
vielen Dank für Deine schönen Worte, sie sprechen mir aus der Seele. Ich bin auch eine selbstständig arbeitende Mama, wir leben und arbeiten in unserem Atelier in Berlin und die Kombination Arbeit und Familienleben mit unserer Tochter und unseren vielen Tieren ist wunderschön. Es macht Mut zu sehen, wie Du die Situation sogar mit einem zweiten Kind anpackst, das habe ich mich bisher noch nicht getraut:-)
Alles Liebe und weiterhin eine wunderschöne Zeit!
Mira
Ich wünsche euch Alles Gute!
Du scheinst das schon im Griff zu haben.
LG Felicitas
Liebe Rebecca,
seit einiger Zeit verfolge ich Deinen Blog und Deine Eintragungen auf Instagramm. Gefunden habe ich Dich rein zufällig, ich habe eine DIY Anleitung gesucht, über eins Deiner Fotos zu dem Blog gefunden und dann geblieben. Ich liebe Deine so ästhetische Bilder und Deine Ideen. Und ich glaube, es war auch oder vielleicht vor allem die starke Bindung zwischen Dir und Deiner Tochter, die deine Bilder und Eintragungen ausstrahlen und in der ich uns wiedererkannt habe.
Bei mir ist der Abstand zwischen der grossen Schwester und ihrem kleinen Bruder ein wenig kleiner – 5 Jahre. Dadurch dürfte ich das erste Babyjahr und gleichzeitig unser erstes Schuljahr mit beiden geniessen.
Aber klar, und das kommt wohl öfter als man denkt, nicht alles war rosarot. Ich wollte so sehr die erste gemeinsame Zeit langsam angehen lassen, deswegen habe ich auch meine Grosse von der KiTa freigestellt. Es sollte so schön sein. Und dann, wie bei dir, kam ein MD Virus, und so lag ich in unserem ungeplant vor 5 Jahren zum Familienbett umfunktionierten Ehebett zwischen meiner Grossen, die dringend sauber umgezogen werden musste und dem Kleinen, der gerade hungrig aufwachte. Ich fühlte zum ersten Mal all die unangenehmen Gefühle, die man in einen Satz zusammenfassen konnte: Wie soll ich jemals den beiden gerecht werden?
Ich weiss nicht, wie man das löst. Fakt ist, ich vermisse manchmal die Zeit nur mit dem grossen Kind. Fakt ist, dass der kleine Bruder nie so viel Freiheit und Aufmerksamkeit hatte, denn von Anfang an musste er mitmachen, sich fügen, sich nach ihrem Schul- und Aktivitätenplan richten. Er tut mir manchmal auch leid, dreht sich denn nicht alles um die grosse Schwester? Und sie wiederum, manchmal unterbrochen mitten in ihrer Erzählung, weil ich zu ihm eilen muss. Aber – er kennt es ja nicht anders, es ist nun mal so, dass er von Anfang an eine Bezugsperson mehr hat als sie. Aber – die Bindung zwischen ihr und mir ist ja da, und sie wird auch nicht vergehen und müsste diese Bindung alleine aufgrund des Geschlechs nicht anders aussehen als zwischen ihm und mir? Vielleicht ist das nur natürlich, dass sie mir in mancher Hinsicht näher ist, weil ich mich in ihr zum Teil wiedererkenne? Vielleicht ist die Bindung zu ihm nicht schwächer, nur anders. Bei ihm habe ich gelernt, mit dem Kind im Arm zu ruhen, bei ihr sprang ich gleich auf, konnte mich noch nicht fallen lassen. War ich damals eine bessere Mama, weil ungeteilt aufmerksam und engagiert, bin ich es vielleicht jetzt, da ein wenig entspannter, ein wenig durchsetzungsfähiger als damals?
Und manchmal sind sie so lieb zueinander und ich konnte vor Glück weinen. Der grosse Abstand macht Einiges einfacher, Einiges schwerer. Die Traurigkeit und manchmal auch andere, heftigere, negativere Gefühle werden kommen und gehen. Viel Kraft an euch alle!
Vielen lieben dank für deine lieben worte und langen zeilen, du sprichst mir aus der Seele! Ich wünsche Euch von Herzen alles alles gute! Schön das du da bist!
Alles alles liebe Rebecca
Liebe Rebecca,
ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen: Ein schöner authentischer Text.
Ich wünsche Dir nur das Beste.
Eine vielleicht banale Frage habe ich. Wie machst Du das mit DEINEM Mittagessen, wenn Du arbeitest? Ich selbst bin momentan mit meinem dritten Kind Zuhause, bin aber nicht selbstständig, sodass hier der alltägliche “Wahnsinn” ohne zusätzlich selbstständige Tätigkeit meine Elternzeit kennzeichnet. Ich habe glücklicherweise eine Suppenbar, die Freunden gehört, gleich um die Ecke. Sodass mein tägliches Mittagessen, was ja insbesondere in der Stillzeit soooo wichtig ist, gesichert ist. Regelmäßig frisch einkaufen und dann noch kochen, würde ich definitv nicht schaffen. Auch abends vorkochen, um dann am nächsten Tag mittags was zu haben, würde hier alles sprengen. Daher brennt mir die Frage unter den Nägeln :). Wie machst Du das?
LG
Sophia